Journal » Impfschutz

Vorbeugen ist besser als heilen

Wer in die Ferne reist, kann nach seiner Rückkehr was erzählen - damit aber spannende Erinnerungen und schöne Souvenirs die einzigen Mitbringsel aus dem Urlaub bleiben, sollte jede Fernreise mit dem Gang zum Arzt beginnen.

Urlaubsreisende verdrängen meist den Gedanken, dass am Urlaubsziel mehr als nur schöne Erlebnisse warten könnten. An mögliche Krankheiten mag niemand denken, dabei kann durch geeignete Vorsorge manche Krankheit verhindert werden.

DU Journal Impfen

Der erste Schritt zum richtigen Impfschutz ist Information. Aktuelle Impfvorschriften erhält man bei den Auslandsvertretungen der entsprechenden Länder. Mitunter werden Pflichtimpfungen gefordert ohne die man die Einreisedokumente gar nicht erhält. Doch Achtung: Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass was nicht vorgeschrieben, auch nicht nötig ist. Spätestens vier Wochen vor Beginn einer Fernreise sollte der Gang zum Arzt bzw. einem Tropeninstitut angetreten werden. Der richtige Impfschutz lässt sich nur in einem individuellen Beratungsgespräch herausarbeiten und hängt neben dem Reiseziel, der Reisedauer und dem Reisestil auch von der Person des Reisenden ab. Fragen, ob man zu einer speziellen Risikogruppe gehört, oder eine Medikamentenunverträglichkeit vorliegt, sind ebenso zu klären, wie die nach Vorerkrankungen. Besonders im Fall der Malariaprophylaxe rät Gisela Hartmann-Kötting vom Centrum für Reisemedizin: „Bei Reisen in Risikogebiete sollte man sich bei einem Arzt der eine entsprechende Ausbildung hat beraten lassen.“ Außerdem sei, so Hartmann-Kötting, ein gewisses Grundwissen über die Krankheit wichtig. Nur so könne man die Krankheitssymptome richtig einordnen und entsprechend reagieren.

Eine medikamentöse Vorbeugung war im Falle der Malaria noch vor einigen Jahren die Regel, wird heute aber nicht mehr in jedem Fall empfohlen. Insbesondere die zunehmende Zahl von Erregerresistenzen, die keinen 100%igen Malariaschutz ermöglicht, hat zu einem Umdenken geführt. Wer länger in einem Malariainfektionsgebiet unterwegs ist, sollte aber auf jeden Fall Medikamente dabei haben, mit denen er im Falle einer Infektion eine eigenverantwortliche Notfallbehandlung beginnen kann.

Doch man kann sich nicht nur durch Medikamente vor einer Infektion schützen. Mindestens ebenso wichtig ist, sich so zu kleiden, dass man den Mücken keinen Angriffspunkt bietet. Langärmlige Kleidung, Socken und geschlossene Schuhe sind abends und nachts, wenn die Quälgeister besonders aktiv sind, ebenso Pflicht wie das Auftragen von Mückenschutzmitteln. Im Schlafzimmer sollte man ein Moskitonetz verwenden.

Hepatitis A ist besonders in Ländern mit niedrigem Hygienestandard weit verbreitet. Unter anderem trifft dies für Länder des Nahen und Mittleren Ostens, Westafrika, Teile Asiens aber auch Mittel- und Südamerika zu. Da die Krankheit sowohl durch engen Kontakt zu anderen Personen, als auch verunreinigtes Trinkwasser und Nahrungsmittel übertragen werden kann, ist bei Reisen in Risikogebiete eine Impfung empfehlenswert. Mit Hepatitis B-Viren sind zwar weltweit 350 Millionen Menschen infiziert, trotzdem ist eine Impfung für Reisende im Regelfall nicht erforderlich, denn die Übertragung erfolgt ausschließlich über Hautflüssigkeiten. Sexuelle Intimkontakte und Blutübertragungen sind die häufigsten Infektionsursachen.

Gelbfieber tritt im tropischen Afrika und Teilen Südamerikas auf. Eine Impfung ist vor allem deswegen anzuraten, weil Gelbfieberepidemien plötzlich und unvorhersehbar auftreten. Beachten sollte man auch, dass viele Länder eine Gelbfieberimpfung verlangen, wenn man vorher Infektionsgebiete bereist hat - auch wenn dort akut keine Fälle aufgetreten sind.

Wer sich bei der Reisevorbereitung mit all den exotischen Krankheiten beschäftigt, vergisst mitunter das Naheliegende - die wichtigste Impfung überhaupt ist die gegen Tetanus. Eine Auffrischungsimpfung ist unbedingt nötig, wenn die Erstimpfung länger als zehn Jahre zurückliegt. Da das Risiko an Diphtherie zu erkranken in den letzen Jahren erheblich zugenommen hat, wird oft eine Kombinationsimpfung gegen beide Krankheiten angeraten. Selbst wenn man in der Hektik der Reisevorbereitung diese Impfung vergessen hat, ist das kein Problem. Eine kombinierte Tentanus/Diphtherie-Impfung kann bis kurz vor Reiseantritt erfolgen.

Informationen

Institut für Tropenmedizin Berlin
Spandauer Damm 130, Haus 10,
14050 Berlin, Tel.: 030/30 11 66
Internet »

Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit
Infoservice, Postfach 40 04 66,
80704 München

Bei Einsendung eines frankierten und adressierten Briefumschlages erhält man eine Adressenliste tropenmedizinischer Einrichtungen sowie die Empfehlungen zur Malariavorbeugung.
Internet »

Universität München, Abteilung für Infektions- u. Tropenmedizin
Leopoldstraße 5, 80802 München
Tel.: 089/2180 - 13 500
Internet »

Centrum für Reisemedizin
Internet »

Länder und Reiseinformationen des Auswäuml Amtes
Internet